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Historie

Vom Steinbruch zum technischen Bauwerk

Die Reststoffdeponie Steinmühle liegt in einem ehemaligen Steinbruch der Basalt-AG (EBAG), in dem bis 1970 Basaltstein abgebaut wurde. Entsprechend dem damaligen Stand der Technik (ohne technische Ausgestaltung) wurde 1971 die Deponie errichtet.

Die Struktur der Basaltablagerungen zeigt sich anhand der typischen Säulenform
Abtransport der gebrochenen Steinmengen mit Hilfe eines dampfbetriebenen Lorenzuges
Arbeiter des Basaltsteinbruchs

Entstehung der Hausmülldeponie

Der damalige Müllabfuhrzweckverband Mitterteich/Waldsassen musste 1970 neue Ablagerungsflächen für den eingesammelten Hausmüll suchen, weil die bis dahin genutzten Müllplätze verfüllt waren. Nachdem beim Landkreis Tirschenreuth bekannt war, dass auch andere Gemeinden bald vor diesem Problem der fehlenden Ablagerungsflächen stehen würden, sollte eine größere Landkreisdeponie errichtet werden.
Von mehreren Ablagerungsplätzen, die dem damals zuständigen Bayerischen Landesamt für Wasserversorgung und Gewässerschutz vorgeschlagen wurden, war das Steinbruchgelände der EBAG geologisch am besten geeignet. Für die Errichtung der Deponie war damals nur eine Baugenehmigung erforderlich, da es entsprechende Abfallgesetze und dafür zuständige Fachstellen noch nicht gab.
Am 01.07.1971 wurde mit der geordneten Ablagerung von Abfällen in der Mülldeponie Steinmühle begonnen. Nach der Gebietsreform stand die Ablagerungsfläche für den gesamten Landkreis zur Verfügung.

 

Von der "Müllkippe" zur modernen Deponie

Die Reststoffdeponie verfügt ursprünglich über eine Basisabdichtung in Form einer natürlichen Tondichtung, welche in umfangreichen hydrogeologischen Untersuchungen nachgewiesen wurde.
Von 1971 bis 1995 wurden Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle eingelagert. Durch die im Hausmüll vorhandene Biomasse entsteht durch Abbauprozesse Deponiegas (v.a. Methan und Kohlendioxid). Damit der infolge der Gasprodukte im Müllkörper entstehende Gasüberdruck nicht diffus austreten kann, wurde 1987 mit dem Bau der Entgasungsanlage – die einen kontrollierten Gasabfluss ermöglicht - begonnen.

Im Jahre 1996 ist der Landkreis dem ZMS – Zweckverband Müllverwertung Schwandorf – beigetreten. Der Hausmüll wird seither zwar noch an der Reststoffdeponie Steinmühle angenommen – von hier wird er aber nach Schwandorf in die thermische Verwertung (Verbrennung) verbracht. An der Deponie Steinmühle werden seitdem nur noch mineralische Abfälle angenommen.

Aus wirtschaftlichen Überlegungen wurde 2005 das bisher gepachtete Gelände der Reststoffdeponie Steinmühle (> 30 ha) vom damaligen Eigentümer „EBAG“ gekauft und somit eine gesicherte Planung ermöglicht. Von den Kreisgremien wurde jetzt einem ausgearbeiteten Deponie-Gesamtkonzept zugestimmt, was einen weiteren Betrieb bzw. eine weitere Verfüllung der genehmigten Bereiche ermöglichte.

Als Eigentümer konnten jetzt vom Landkreis auch verschiedene Investitionen im Bereich Infrastruktur getätigt werden. Es wurde der Eingangsbereich neu gestaltet und für das tätige Personal ein Eingangsgebäude mit Bürotrakt errichtet. Mit der Ausweitung der bereits seit 1997 eingerichteten Sperrmüllannahmestelle zu einer umfassenden Wertstoffannahmestelle und dem Bau eines Verwaltungsgebäudes ist auf dem Deponiegelände die komplette Abfallwirtschaft angesiedelt. Somit ist im Bereich des ehemaligen Steinbruchs ein Abfallwirtschaftszentrum für den gesamten Landkreis entstanden.

Erweiterung der Bauabschnitte

Der Einbau der Abfälle erfolgt in den einzelnen Bauabschnitten A, B und C:

  • Im Bauabschnitt A1 wurde von 1971 bis 1991 Restmüll eingebaut. Anschließend wurde gemäß den behördlichen Vorgaben auf den ca. 22.000 m² eine mineralische Abdichtung mit einer Gesamtstärke von 1,80 m aufgebracht.
  • Der Bauabschnitt B wurde von 1992 bis 2002 verfüllt. Wegen der damals noch zu erwartenden Setzungen wurde 1996 die gesamte Fläche von 27.000 m² mit Ben-tonitmatten temporär abgedichtet. Nachdem keine Setzungen mehr zu erwarten waren, wurde 2023 eine endgültige Oberflächenabdichtung aufgebracht.
  • Der Bauabschnitt C wurde 2008 zur Deponie der Klasse I mit der notwendigen Sickerwasserfassung ausgebaut. Die Basis wurde mit einer mineralischen Abdichtung (Trisoplast) versehen. Die Verfüllung erfolgte bis zum Jahr 2016. Von 2021 bis 2023 wurde eine Oberflächenabdichtung aufgebracht, um auch hier den Wassereintrag zu unterbinden. Der Altbereich im BA C wurde 2009 ebenfalls mit einer Oberflächenabdichtung endabgedichtet.
  • Die momentane Abfallablagerung erfolgt im Bauabschnitt A2, welcher in 2015 mit einer Basisabdichtung nach dem Stand der Technik errichtet wurde. Aufgrund der durchgeführten Nachrüstmaßnahmen steht die Deponie noch mehr als 30 Jahre für die Ablagerung zur Verfügung.
Vergangene Zeiten, denn hier befindet sich mittlerweile der aktuelle Einbauabschnitt.
Zu sehen ist hier die Errichtung der Basisabdichtung des momentan noch betriebenen Bauabschnittes "C".
Die Bauphase lief ab 2007 und wurde 2008 abgeschlossen.
Der ehemalige Einbaubereich für Asche aus dem Kraftwerk Arzberg erhielt 2010 eine Oberflächenabdichtung.
Aus der Luft sieht man sehr schön den im Bau befindelichen Abschnitt "A2" (rechts im Bild), den zur Zeit verwendeten Abschnitt "C" (links) sowie die 2012 errichtete PV-Anlage auf dem ehemaligen Bauabschnitt zur Hausmülleinlagerung.
Hier ist der Ausbau des Abschnittes "A2" in vollem Gange. Deutlich kann man sehen, wie die Arbeiten am Böschungsfuß beginnen.